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Ressourcen gegen Desinformation
Die Rhetorik der Desinformation
Definition “Verschwörungsmythos”
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<aside> ❗ In der Diskussion mit Verschwörungsgläubigen tauchen bestimmte Techniken und Taktiken immer wieder auf. Mit ihnen wird z.B. verschleiert, dass das Gegenüber keine Argumente hat oder überhaupt nicht an einer ernsthaften Debatte interessiert ist. Sehr häufig wird versucht, das Gegenüber dumm oder unsouverän aussehen zu lassen, ihm Zeit und Energie zu rauben oder sogar am eigenen Verstand zweifeln zu lassen.
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<aside> 🗂️ Inhalt
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Beschrieben wurde diese Strategie von Steve Bannon, dem ehemaligen Chefberater von Donald Trump.
Damit ist die Taktik gemeint, eine so große Menge falscher Informationen zu erzeugen, dass die Gegenseite durch die reine Masse an den Rand gedrängt und übersehen wird.
Es ist nicht relevant, ob diese Form der Desinformation glaubhaft ist oder belegbar, im Gegenteil. Es wird auf die pure Masse gesetzt, mit oft absurden und offensichtlich zusammengelogenen Behauptungen. Damit blockiert man zum Einen die Arbeit von Faktcheckern, die sich mit einer Schwemme absurder Behauptungen auseinandersetzen müssen, deren Widerlegung jeweils Stunden, teils Tage Arbeit verschlingt. Während eine absurde Behauptung in nur wenigen Minuten abgesetzt wurde.
Zum Anderen wird damit auch die Aufmerksamkeit andere Nutzer der Sozialen Medien überflutet. Auch diese können unter der Flut unterschiedlicher Behauptungen nur mit hohem Einsatz realistische Erzählungen von Lügen unterscheiden. Es stellt sich der Effekt ein, dass Dinge für unklar empfunden werden, die in Wirklichkeit klar sind und ein allgemeines Gefühl der Unsicherheit stellt sich ein.
Ist dieser Punkt erreicht, war die Strategie erfolgreich.
Es wird nicht unbedingt versucht, auf diese Art ein bestimmtes Narrativ zu pushen (dafür wäre Konsistenz notwendig) sondern die Aufnahmefähigkeit für gute Informationen wird torpediert.
<aside> ❗ Diese Strategie funktioniert nicht nur gegenüber den Nutzern von Sozialen Medien oder im Real Life, sondern auch gegenüber den etablierten Medien, die durch Scheindebatten und Falschinformationen von wichtigen und relevanten Entwicklungen abgelenkt werden.
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Damit wird die Strategie beschrieben, durch das Stellen gezielter Fragen Unsicherheit zu schüren.
Die Fragen sind nicht selten, für die Sache oder das tatsächliche Problem selbst völlig irrelevant, aber rein durch den Vorgang, gestellt zu werden, wird der Eindruck erweckt, es gäbe hier Klärungsbedarf.
Personen, die Desinformation betreiben, arbeiten sehr häufig mit übertriebenen Ansprüchen. Dabei werden Entwicklungen, politische Denksysteme oder konkrete Maßnahmen auf Grund ihrer Fehler abgelehnt. Aber nicht, weil tatsächlich negative Effekte zu erwarten wären, sondern weil Fehlerfreiheit gefordert wird.
Beispielsweise wurde gefordert, die Impfstoffe gegen Covid-19 dürften keinerlei Nebenwirkungen haben. Ein positives Risikoprofil reichte nicht. Man würde sich nur mit der Impfung abfinden, wenn es keinerlei negative Effekte gäbe. Eine Forderung, die unmöglich erfüllt werden kann, da unangenehme Effekte durch die Aktivierung des Immunsystems zustande kommen. Die Impfungen hätten also keine Wirkung haben dürfen und gleichzeitig eine überaus wirksam sein müssen.
Eine ähnliche Argumentationslinie findet man auch unter Antidemokraten. Da auch die Demokratie kein perfektes System sei und absolute Gerechtigkeit nicht hergestellt werden könne, könne man auch genauso gut ganz auf Demokratie verzichten.